Dipl. Psychologin Kerstin Lohmann

Körperpsychotherapie - Die Methode der Funktionellen Entspannung - Was ist das?

Die Funktionelle Entspannung (FE) gehört zu den tiefenpsychologisch fundierten körperbezogenen Psychotherapiemethoden, d.h. sie bezieht das unbewusste körperlich-seelische Erleben ein.

Marianne Fuchs, die Begründerin der FE, nennt das, was als lebendiger Körper erfahrbar ist, den "Organismus und seine Bereiche".

Die Methode fokussiert die körperliche Eigenwahrnehmung des Menschen durch sogenannte "verbale Angebote" innerhalb des therapeutischen Dialoges, die sich auf verschiedene körperliche Bezugssysteme erstrecken.

Die körperliche Wahrnehmung wird auf folgende Bereiche fokussiert:

  • Den Bezug zum Boden als "äußeren Halt"
  • das Skelettsystem als "Gerüst" oder "innerer Halt"
  • die Haut als "äußere Grenze"
  • die Körperräume als "innere Räume"

Diese Körpersysteme und -vorgänge werden in der FE als wieder zu entdeckende Ressourcen verstanden. Das Vorgehen in der FE ist lösungszentriert und ermöglicht im ständigen Wechsel zwischen Unbewusstem und Bewusstem ein individuelles und situationsspezifisches Zusammenwirken der somatischen, psychischen und sozialen Ebene.

Die therapeutische Beziehung wird in der funktionellen Entspannung als dialogische Beziehung verstanden.

Für die therapeutische Haltung gelten die modifizierten Regeln, die aus der psychoanalytischen Therapie bekannt sind. Auch in der funktionellen Entspannungstherapie gilt die Abstinenzregel. Ein entscheidendes Merkmal der FE ist die empathische therapeutische Begleitung im inneren Dialog.

Anwendungsbereiche

FE im therapeutischen Bereich:

1. Psychosomatische Störungen und Erkrankungen

a) Funktionelle Störungen, z.B. Colon irritabile

b) Psychosomatische Erkrankungen mit Organstörungen, z. B. Neurodermitis

2. Neurotische Störungen, z. B. Depression und Angststörungen

FE in der Prävention:

Die Funktionelle Entspannung findet auch Anwendung als präventive Methode im Sinne der Selbstfürsorge in unterschiedlichsten Arbeitsfeldern, z.B. in der Beratungstätigkeit und dem pädagogischen Bereich.